Kostenlos zum Download

Im Rahmen des niedersächsisch-bremischen Netzwerks „Transparenz schaffen – von der Ladentheke bis zum Erzeuger“ ist kürzlich ein Heft mit Bildungsmethoden für den Lernort Bauernhof zum Thema „Landwirtschaft und Klimawandel“ entstanden.

Das Heft enthält vielfältige Aktionen und soll eine praktische Hilfestellung geben, um die abstrakte Thematik „Landwirtschaft und Klimawandel“ auf dem Lernort Bauernhof handlungsorientiert in die Bildungsarbeit einzubinden. Es beinhaltet ausführliche Beschreibungen von 14 Methoden mit Materialien zum Ausdrucken und Ausschneiden. Die Methoden richten sich vorrangig an Teilnehmende im Alter von 10 – 16 Jahren. Je nach Vertiefungsgrad der angeführten Fragestellungen sind die Methoden teilweise auch für jüngere, bzw. ältere Teilnehmende geeignet. Das Heft steht zum kostenfreien Download auf der Homepage der zentralen Koordinierungsstelle von „Transparenz schaffen“ zur Verfügung: Hier Klicken: Link 

Außerschulisches Lernen in der Corona-Pandemie: zwischen kreativer Not und blankem Entsetzen

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Wie die Corona-Maßnahmen den außerschulischen Lernort Bauernhof treffen

[/mk_title_box][vc_column_text css=”.vc_custom_1605469741688{margin-bottom: 0px !important;}”]von Thomas Mosebach[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column][vc_column_text css=”.vc_custom_1605469799630{margin-bottom: 0px !important;}”]Schwer getroffen: wie kommt der Lernort Bauernhof durch die Pandemie? Auf der Suche nach Lösungen, Hilfestellungen und guten Beispielen wird viel geredet, philosophiert und diskutiert. Wir wollen wissen, wie es Ihnen geht, den Betreiberinnen und Betreibern der Lernorte Bauernhof: Luise Beaumont von der gleichnamigen Beaumont Farm und mit Michaela Schenke vom Hutzelberghof.[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column][vc_column_text css=”.vc_custom_1605261381746{margin-bottom: 0px !important;}”]Was die Höfe verbindet ist der Lernortbauernhof, beide mit großer Nachfrage und guten Kooperationen. Was sie unterscheidet: der Hutzelberghof ist Mitbegründer der Bauernhofpädagogik und wirtschaftet seit mehr als 20 Jahren als Lernort Bauernhof; die Beaumont Farm ist gerade mal zwei Jahre alt, Luise wurde mit ihrem Konzept von Manuela Schwesig (Ministerpräsidentin M-V) als Gründerin des Jahres in Mecklenburg-Vorpommern ausgezeichnet.

Wie die Corona-Pandemie und den damit einhergehenden Einschränkungen diese beiden Höfe trifft, wie die beiden Frauen darauf reagieren, das lesen Sie hier. Gerne veröffentlichen wir hier auch Ihre Geschichte, Ihre Lösungen und Empfehlungen. Melden Sie sich. Kontakt: presse@baglob.de[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column][vc_text_separator title=”Beaumont Farm” color=”green” css=”.vc_custom_1605264105321{background-color: #cccccc !important;}”][mk_blockquote font_family=”none”]

„100 Prozent Stornierungen“

[/mk_blockquote][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column width=”1/2″][vc_column_text css=”.vc_custom_1605263720147{margin-bottom: 0px !important;}”]„100 Prozent Stornierungen“, sagt Luise Beaumont. Im März und April hatten alle Schulen und Kitas ihre Besuche abgesagt. Die coronabedingten Maßnahmen haben den Lernort Bauernhof zunächst hart getroffen. Die Beaumont Farm ist ein noch neuer Lernort Bauernhof im östlichen Mecklenburg-Vorpommern. Die kleine Farm liegt zwischen Waren an der Müritz und der Stadt Neubrandenburg. „Wir sind gerade erst im zweiten Jahr, da trifft uns die Pandemie besonders stark, fügt die Bauernhofpädagogin hinzu.

Luise hat den Kopf nicht in den pommerschen Sand gesteckt. Im Gegenteil: „Not macht erfinderisch,“ sagt man doch. Natürlich schmerzt es, wenn 60 Prozent und mehr des Umsatzes wegbrechen.[/vc_column_text][/vc_column][vc_column width=”1/2″][vc_single_image image=”4395″ img_size=”large”][vc_column_text css=”.vc_custom_1605269619337{margin-bottom: 0px !important;}”]Luise Beaumont, Bauernhofpädagogin und Gründerin des Jahres in Mecklenburg-Vorpommern.[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column][vc_column_text css=”.vc_custom_1605263713377{margin-bottom: 0px !important;}”]Doch mit einem geschärften Blick nach vorn hat Luise die Herausforderung angenommen und – weitgehend gemeistert. Der Einzugsbereich der Beaumont Farm mit ihren Angeboten reicht von Hamburg bis Berlin. „Wir haben uns Gedanken um die Kinder gemacht, die nun alle nicht kommen konnten. So haben wir die Bauernhof-Box erfunden“, erklärt Luise Beaumont.[/vc_column_text][mk_blockquote font_family=”none”]

Der Lernort Bauernhof in der Bauernhof-Box

[/mk_blockquote][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column][vc_column_text css=”.vc_custom_1605262569662{margin-bottom: 0px !important;}”]In der Bauernhof-Box steckt alles drin, was man auf dem Bauernhof machen kann. Die Box ersetzt zwar nicht die Erlebnisse auf dem Hof, auf den Wiesen und mit den Tieren, „aber so konnten wir den Kontakt halten und auch noch etwas Umsatz machen“, sagt Luise. Eine Woche Hofbesuch steckt in der Box. Die hat sich in den vergangenen Monaten weiterentwickelt: „Wir verkaufen so auch Gutscheine für Aktivitäten auf dem Hof.“ Luise Beaumont ist zuversichtlich: „Ein weiteres Coronajahr werden wir nicht haben.“[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column][vc_column_text css=”.vc_custom_1605263627460{margin-bottom: 0px !important;}”]Das Angebot der Beaumont Farm hat sich in der coronabedingten Auszeit verändert. Der Lernort Bauernhof biete so viele Möglichkeiten, dass die Angebotsauswahl fast unerschöpflich erscheint. Neben Schulklassen hat Luise Beaumont Familien in den Fokus genommen: Bauernhofpädagogische Angebote für die ganze Familie hat sie entwickelt. Luises Vorteil: die Beaumont Farm ist Zweisprachig, Englisch-Deutsch und Luise bietet Schreibseminare an – jetzt auch online. Darüber hinaus können sich die kreativen Ergebnisse sehen lassen. Vor allem, um den Kontakt zu Eltern, Lehrerinnen und Lehrern zu halten „haben wir für die Schülerinnen und Schüler ‚Arbeitsmaterial‘ vom Lernort Bauernhof entwickelt und verschickt“. Dazu gab es immer einen Brief für die Kinder, in dem Luise Beaumont sie aufgemuntert, mit dem Inhalt selbst kreativ zu werden. Im Elternbrief gibt es Anleitungen und Erläuterungen. Beispielsweise, was Kinder mit einer leeren Milchverpackung anfangen können – nämlich eine Geldbörse falten.

„Der Sommer war dann super“, sagt Luise Beaumont. Ab Mitte Mai durften Kinder wieder den Lernort Bauernhof besuchen. Aber nur die halbe Kapazität. Ab Ende Juni konnte es fast wie vorher weitergehen.[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column][mk_blockquote font_family=”none”]

Wir haben ‚Arbeitsmaterial‘ entwickelt und verschickt

[/mk_blockquote][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column width=”1/2″][vc_column_text css=”.vc_custom_1605263617500{margin-bottom: 0px !important;}”]Unter welchen Bedingungen der Betrieb wieder hochgefahren werden konnte, dass wollte Luise Beaumont vom Gesundheitsamt erfahren: „Da war kein Durchkommen. Wir haben uns dann auf der Website der Landesregierung informiert.“ Die in den Sommerferien angebotenen Ferienfreizeiten konnten stattfinden. „Wir haben die Corona-Maßnahmen angewendet, wie sie auch für Kitas gelten“, erklärt Luise. Das bedeutete maximal 20 Kinder gleichzeitig auf dem Hof zu beherbergen statt wie sonst üblich 28 Kinder und „einen höheren Betreuungschlüssel“ anzulegen. Für 20 Kinder waren im Sommer fünf Betreuende da. Für Schulklassen bietet die Beaumont Farm jetzt vermehrt Projekttage als Ersatz für Klassenfahrten an.[/vc_column_text][/vc_column][vc_column width=”1/2″][vc_single_image image=”4398″ img_size=”large” onclick=”link_image”][vc_column_text css=”.vc_custom_1605266259002{margin-bottom: 0px !important;}”]Anknüpfen und nach vorn schauen: Luise Beaumont hier  mit Schülerinnen und Schülern 2019.[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column][mk_blockquote font_family=”none”]

Nachhaltigkeit in mehreren Dimensionen: Gartenarbeit, Ernährung, Tierwohl, Müllproduktion, Upcycling- und Recycling Workshops

[/mk_blockquote][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column width=”1/2″][vc_column_text css=”.vc_custom_1605265321707{margin-bottom: 0px !important;}”]Die aktuelle Corona-Entwicklung wirkt wie Wasser im Wein. Die Buchungen für das kommende Jahr liegen „erst bei 50 Prozent, sonst sind wir im Oktober schon fast ausgebucht“, sagt Luise. Doch sie ist überzeugt: „es wird einen Impfstoff geben, die Lage wird sich entspannen.“

Für ihr Konzept der Beaumont Farm wurde Luise in diesem Jahr als „Gründerin des Jahres“ ausgezeichnet. Die Ministerpräsidentin Manuela Schwesig besuchte Luises Lernort Bauernhof und überreichte den Preis persönlich. Das habe für viel Aufmerksamkeit und Anfragen gesorgt, die die Beaumont Farm gut gebrauchen kann.[/vc_column_text][/vc_column][vc_column width=”1/2″][vc_single_image image=”4397″ img_size=”large” onclick=”link_image”][vc_column_text css=”.vc_custom_1605268763182{margin-bottom: 0px !important;}”]Der Lernort Bauernhof ist auch ein sozialer Lernort.[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column][vc_column_text css=”.vc_custom_1605265386154{margin-bottom: 0px !important;}”]Beaumont Farm ist ein deutsch-englischer Bauernhof, der seine Besucher dazu anregt, sich mit dem eigenen ökologischen Fußabdruck auseinander zu setzen. Luise versucht den Besuchern Nachhaltigkeit in mehreren Dimensionen vorzuleben. Diese Dimensionen umfassen Gartenarbeit, Ernährung, Tierwohl, Müllproduktion, Upcycling- und Recycling Workshops.[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column][vc_text_separator title=”Hutzelberghof” color=”green” css=”.vc_custom_1605264450526{background-color: #cccccc !important;}”][mk_blockquote font_family=”none”]

Der Lernort Bauernhof ist sicherer als die Schule

[/mk_blockquote][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column width=”1/2″][vc_column_text css=”.vc_custom_1605268982912{margin-bottom: 0px !important;}”]Sakia, Malin und Linus schwärmen vom „besten Honig der Welt“, sie schwärmen und davon, dass die Kühe cool und die Kälbchen süß sind, dass sie Brot gebacken, viel gelernt und genauso viel Spaß hatten. Die drei Kinder sind Besucher auf dem Hutzelberghof. Dieser Lernort Bauernhof ist der Bio-Mitmachbauernhof von Michaela und Dr. Holger Schenke. Zum Demeter-Hof gehört eine Herberge mit 25 Betten. Der Betrieb ist gemeinnützig.

Hart getroffen von der Covid-19-Pandemie ist Michaela Schenke „stinksauer“, denn „wenn es sicher ist, dann doch hier“, sagt die Diplom Agraringeneurin, Landwirtin und Bauernhofpädagogin. Die Kinder seien meist eine Woche auf dem Hutzelberghof „ohne Kontakte nach außen.“ Den Aufenthalt auf dem Hutzelberghof bewertet Michaela als „viel sicherer als in der Schule“.[/vc_column_text][/vc_column][vc_column width=”1/2″][vc_single_image image=”4413″ img_size=”large” alignment=”center” onclick=”link_image”][vc_column_text css=”.vc_custom_1605268799675{margin-bottom: 0px !important;}”]Lernort Bauernhof seit mehr als 20 Jahren: Der Hutzelberghof bei Witzenhausen, an der Landesgrenze zu Thüringen.
[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column][vc_column_text css=”.vc_custom_1605268975870{margin-bottom: 0px !important;}”]Der Hutzelberghof ist ein kleiner, sehr vielseitiger landwirtschaftlicher Betrieb, der sich mit Ackerbau, Gemüsebau und Tierhaltung ganz und gar den Belangen von Kindern angepasst hat. Auf dem ökologisch bewirtschafteten Hutzelberghof sind Schüler von 8 bis 12 Jahren, ihre Lehrenden und Familien nicht nur Zaungäste, sondern für eine Woche selbst die Bauern, die in Kleingruppen betreut die Schweine, Hühner, Schafe füttern, Kühe melken, Milch zu Käse und Butter verarbeiten, Brot backen, Imkern, im Garten säen und ernten.

Jetzt, wo es Winter wird, würde das Team um Michaela mit den Schülerinnen und Schülern Körbe flechten, Messer schmieden, Wolle filzen, schnitzen. Doch das findet nun nicht statt.

Der Hutzelberghof ist in der Region ein wichtiger Bildungspartner. Viel gebucht und hoch gelobt. Um so trauriger, so Michaela, dass die „Schulämter meinen, nun keine Stornogebühren zahlen zu müssen“. Michaela fühlt sich von den Ämtern, mit denen sie sonst gut zusammenarbeiten, im Stich gelassen.[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column][mk_blockquote font_family=”none”]

Ohne Lernort Bauernhof entwickeln sich die Kinder zu intellektuellen Monstern

[/mk_blockquote][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column][vc_column_text css=”.vc_custom_1605264632579{margin-bottom: 0px !important;}”]Selbst zwischen den beiden „Wellen“, als sich die Lage an den meisten Lernorten etwas entspannt hatte, „konnten die Kinder nicht kommen“, erzählt Michaela. Die Begründung der Schulleitungen und Schulamtsmitarbeiter: „weil sie so viel Stoff nachholen müssten“, erläutert Michaela Schenke.[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column width=”1/2″][vc_single_image image=”4414″ img_size=”large” alignment=”center” onclick=”link_image”][vc_column_text css=”.vc_custom_1605266140825{margin-bottom: 0px !important;}”]In der Käserei auf dem Hutzelberghof lernen Schülerinnen und Schüler woher der Käse kommt und wie er gemacht wird.[/vc_column_text][/vc_column][vc_column width=”1/2″][vc_column_text css=”.vc_custom_1605264651884{margin-bottom: 0px !important;}”]Die drei Mitarbeitenden des Betriebes musste Michaela in Kurzarbeit schicken. Sie selbst bewirtschaftet nun gemeinsam mit ihrem Mann den Hof allein. Für die Entwicklung pädagogischer Alternativkonzepte bleibt kaum Zeit. „Der Hof muss ja bewirtschaftet werden“, erklärt sie.

Schülerinnen und Schüler, nun nur noch in der Schule oder Zuhause unterrichtet würden, nur noch über Büchern oder Tablet hingen, permanent nur kognitiv angesprochen werden würden, „entwickeln sich zu intellektuellen  Monstern“, prophezeit Michaela die Folgen der Stornierungen durch die Schulen. „Es findet eine unglaubliche Verarmung und Umorientierung zu digitalen Medien statt“, sagt Michaela.[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column][vc_column_text css=”.vc_custom_1605264672083{margin-bottom: 0px !important;}”]Deshalb hat Michaela einen Appell formuliert, in dem sie die Argumente darlegt, warum gerade jetzt der Besuch des Hutzelberghofes sinnvoll ist. „Wir haben gegenübergestellt, was es aus Infektionsschutzsicht bedeutet, eine Woche jeden Tag zur Schule zu gehen und eine Woche den Hutzelberghof zu besuchen. Diesen Appell hat Michaela an Lehrerinnen und Lehrer geschickt – vielleicht hilft’s.

Sollte sich abzeichnen, dass die Schulen weiterhin die gebuchten Besuche stornieren, dann will sich Michaela konzeptionell auf die Kinder- und Jugendhilfe konzentrieren. Kinder- und Jugendgruppen, vielleicht selbst eine Einrichtung für betreutes Jugendwohnen einrichten. Das könnte eine Lösung darstellen. Sicher eine gute Idee. Platz für 25 Kinder und Jugendliche stünde sofort zur Verfügung.[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column width=”1/2″][vc_single_image image=”4412″ img_size=”large” onclick=”link_image”][/vc_column][vc_column width=”1/2″][vc_column_text css=”.vc_custom_1605269569630{margin-bottom: 0px !important;}”]

Argumentationshilfe

[/vc_column_text][vc_column_text css=”.vc_custom_1605269847338{margin-bottom: 0px !important;}”]Hinweis von Michaela Schenke für andere Lernorte mit Beherbergung:

Diesen Text dürft Ihr gerne als Anregung für eigene Texte nehmen. Solltet Ihr aus unserem Papier zitieren, dann macht es wie bei einer guten Doktorarbeit und benennt als Quelle für die kopierten stellen: „Quelle: Hutzelberg-hof, Bad Sooden- Allendorf“

Hier klicken, um zum Dokument zu kommen.[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row]

BAGLoB für globales Lernen und Bildung für nachhaltige Entwicklung auf den Bauernhof ausgezeichnet

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Ausgezeichneter Beitrag zur positiven gesellschaftlichen Veränderung

[/mk_title_box][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column][vc_column_text css=”.vc_custom_1587377909421{margin-bottom: 0px !important;}”]Kinder, Jugendliche und Erwachsene erfahren auf dem Lernort Bauernhof die lokalen, regionalen und globalen Zusammenhänge von Gesellschaft und Landwirtschaft. Die Arbeit und die Aktivitäten der Bundesarbeitsgemeinschaft wurden im März 2020 als ausgezeichnetes Projekt der UN-Dekade Biologische Vielfalt gewürdigt.

Vorbildliche Ideen und Beispiele

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und die Deutsche UNESCO-Kommission (DUK) zeichnen Initiativen aus, die Bildung für nachhaltige Entwicklung ins Zentrum ihrer Arbeit stellen. Ausgezeichnet werden vorbildliche Ideen und Beispiele, wie Bildung für nachhaltige Entwicklung vermittelt werden kann.

Die deutsche UN-Dekade Biologische Vielfalt wird im Auftrag von und in enger Zusammenarbeit mit dem Bundesumweltministerium (BMU) und dem Bundesamt für Naturschutz (BfN) von der Geschäftsstelle der UN-Dekade umgesetzt.

Allen Menschen Bildungschancen zu eröffnen

Dr. Marie Bludau, Referentin für Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) im Niedersächsischen Kultusministerium überreichte diese Auszeichnung für die BAGLoB im Rahmen der Bundestagung Lernort Bauernhof 2020: „Die Bundesarbeitsgemeinschaft Lernort Bauernhof e. V. teilt die Vision, allen Menschen Bildungschancen zu eröffnen, die es ermöglichen, sich Wissen und Werte anzueignen sowie Verhaltensweisen und Lebensstile zu erlernen, die für eine positive gesellschaftliche Veränderung und eine lebenswerte Zukunft erforderlich sind. Der Verein vernetzt die vielfältigen Aktivitäten zum Lernen auf dem Bauernhof bundesweit, er informiert, berät, organisiert Fortbildungen und beteiligt sich – auch international – an der wissenschaftlichen Weiterentwicklung des Lernens auf dem Bauernhof“, zitierte Dr. Bludau aus der Laudatio.

Zusammenhänge zwischen biologischer Vielfalt und Landwirtschaft erleben

Was wächst da eigentlich im Blühstreifen am Feldrand? Woher kommen die Kartoffelkäfer? Was sind alte Sorten und worin besteht der Unterschied zwischen samenfesten und Hybridsorten? Auf dem Lernort Bauernhof können junge Menschen vielfältige Zusammenhänge zwischen biologischer Vielfalt und Landwirtschaft erleben und erfahren. Dabei geht es u.a. um die Art und Weise bzw. Intensität der landwirtschaftlichen Produktion, die die lokale Biodiversität erheblich beeinflusst. Landwirtschaftlich genutzte Flächen sind Lebensräume zahlreicher wildlebender Tier- und Pflanzenarten. Organismen im Boden erfüllen bedeutende Funktionen für den Erhalt der Bodenfruchtbarkeit und die landwirtschaftliche Ertragsfähigkeit.

Hautnah mit den Zusammenhängen auseinanderzusetzen

Nicht nur auf lokaler Ebene, sondern auch im globalen Maßstab zeigt sich, dass Landwirtschaft eine besondere Verantwortung für den Erhalt und den Schutz der biologischen Vielfalt trägt: so haben landwirtschaftliche Aktivitäten einen großen Einfluss auf den anthropogenen Klimawandel, welcher wiederum einer der Hauptverursacher für globale Biodiversitätsverluste ist. Globales Lernen und Bildung für nachhaltige Entwicklung auf einem Bauernhof ermöglichen jungen Menschen, sich hautnah mit den Zusammenhängen zwischen mit Landwirtschaft, Biodiversität und Umweltschutz auseinanderzusetzen und legen die Grundlage, sich selbst für den Schutz der natürlichen Ressourcen und eine lebenswerte Umwelt für zukünftige Generationen einzusetzen.

Wertschätzung für alle Lernorte Bauernhof

So überreichte Dr. Marie Bludau, Referentin für Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) im Niedersächsischen Kultusministerium den Preis für „Ausgezeichnete Projekte und Beiträge der UN-Dekade Biologische Vielfalt“ an Hans-Joachim Meyer zum Felde (Vorsitzender der BAGLoB) und Heike Delling (stellv. Vorsitzende der BAGLoB). „Die BAGLoB e.V. bildet den Rahmen, koordiniert das Netzwerk und fördert die Bildungsarbeit“, sagt Hans-Joachim Meyer zum Felde. Diese Auszeichnung bekomme die BAGLoB, weil die Lernorte eine bedeutende Arbeit im Sinne der Bildung für Nachhaltige Entwicklung leisteten. Somit sei diese Auszeichnung eine Wertschätzung für alle Lernorte, so der Vorsitzende.[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column][vc_gallery interval=”3″ images=”3880,3855,3854,3853″ img_size=”medium”][/vc_column][/vc_row]

Zertifikatsübergabe: Der Lernort Bauernhof schafft Transparenz

Außerschulisches Lernen ist in den Lehrplänen fast aller Bundesländer verankert. Der Bauernhof als außerschulischer Lernort rückt immer mehr ins Bewusstsein von Pädagoginnen und Pädagogen in Kitas und Schulen. In Rheinland-Pfalz wird deshalb die Ausbildung zu Bauernhofpädagogen gefördert. 65 „Lernorte Bauernhof“ gibt es mittlerweile in Rheinland-Pfalz. Gemeinsam mit Landwirtschaftsstaatssekretär Andy Becht hat der Präsidenten der Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz, Ökonomierat Norbert Schindler, jetzt das Zertifikat an 13 Bauernhofpädagogen überreicht, die erst kürzlich ihre Ausbildung abgeschlossen hatten.

Der außerschulische Unterricht am Bauernhof schaffe Transparenz, die dringend gebraucht werde, sagte Landwirtschaftsstaatssekretär Andy Becht. „Die Bauernhofpädagogen leisten wertvolle Arbeit. Sie bringen Kindern und Jugendlichen den Alltag eines Landwirts näher. Dabei lernen die Schülerinnen und Schüler, was es bedeutet, einen landwirtschaftlichen Betrieb zu führen und wie Bauern Tag für Tag hochwertige Lebensmittel produzieren.“ Neben der Bildungsarbeit böten die Lernorte auch die Chance, junge Menschen für den Beruf des Landwirts zu begeistern. Aktuell sind 65 Betriebe aus allen Teilen des Landes als „Lernorte Bauernhof“ anerkannt. Die Grundschulung und die Qualifizierung in Bauernhofpädagogik organisiert die Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz mit weiteren Bildungspartnern. Die pädagogische Leitung übernimmt in den Lehrgängen Hans-Heiner Heuser (BAGLob e.V.).

Becht wie Schindler sprachen sich für eine stärkere Wertschätzung der Landwirtschaft aus. „Wir brauchen dringend eine ehrliche Debatte über den Wert landwirtschaftlich produzierter Lebensmittel. Die Bauernhofpädagogen sind dabei Gold wert“, so Becht.

Mit „Lernort Bauernhof“ unterstützt das Land Rheinland-Pfalz ein außerschulisches Lernangebot auf Bauern- und Winzerhöfen für Schülerinnen und Schüler aller Klassen- und Schulstufen an allgemeinbildenden Schulen im ganzen Land. Die Maßnahme wird im Rahmen des rheinland-pfälzischen Entwicklungsprogramms „Umweltmaßnahmen, Ländliche Entwicklung, Landwirtschaft, Ernährung“ (EULLE) vom Land, vertreten durch das Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau, und dem Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des Ländlichen Raumes (ELER) finanziert.

„Wir begrüßen ausdrücklich, dass durch den vierjährigen Förderungszeitraum Planungssicherheit für die Betriebe und die Schulen möglich sind. Dafür bedanke ich mich auch herzlich bei Herrn Staatssekretär Andy Becht, der sich für diese Förderung eingesetzt hat.“ Rund 470.000 Euro aus ELER/EULLE stellt das Land für die Lernorte Bauernhof in der Förderperiode 2018 bis 2022 bereit.

Prof. Dr. Steffen Schaal zur Aktivierung von Jugendlichen

[vc_row][vc_column 0=””][vc_column_text]Prof. Dr. Steffen Schaal von der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg geht mit den Teilnehmenden der Bundestagung Lernort Bauernhof 2019 der Frage nach, „wie erreichen wir mit unseren Angeboten Jugendliche und junge Erwachsene“. Schaal lehrt und forscht neben den Fächern Biologie und Sport vor allem Erziehungswissenschaften mit Schwerpunkt Erlebnispädagogik. Prof. Dr. Steffen Schaal stellt in seinem vortragenden Dialog mit den Teilnehmenden fest, dass „Jugendliche durchaus in der Lage sind, sich kritisch mit Konsum auseinanderzusetzen“.

Schaal beschreibt am Beispiel verschiedener Studienergebnisse, wie sich das Bild der Landwirtschaft bei Jugendlichen der Sekundarstufe prägt. Jugendliche hätten eine rückwärtsgewandte, infantile Vorstellung von der Landwirtschaft. Dieses Bild präge sich „weitgehend außerhalb der Landwirtschaft“.

In seinem Vortrag beschreibt Prof. Dr. Steffen Schaal die Zusammenhänge, wie dieses rückwärtsgewandte Bild zur Landwirtschaft entsteht. Dem könne nur durch eigenes Erleben der Jugendlichen auf dem Bauernhof und in der Schule begegnet werden. Schaal fordert die Akteurinnen und Akteure am Lernort Bauernhof auf, die Jugendlichen zu „fordern“. Ziel müsse sein, „die Fähigkeit zu entwickeln, in unklaren Situationen mit verschiedenen Handlungsmöglichkeiten zu einer rational begründbaren Entscheidung unter Verwendung von naturwissenschaftlichem Wissen zu kommen.“ Dazu leisten die landwirtschaftlichen Lernorte einen großen Beitrag. Der Lernort Bauernhof verknüpft emotionale Erlebnisse mit Wissen, woraus Jugendliche eine Bewertungskompetenz entwickeln können.

 

[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row][vc_row 0=””][vc_column 0=””][vc_media_grid grid_id=”vc_gid:1549710450108-198654034c4c3de46bc4ff3ff2bab7a3-8″ include=”3072,3070,3069″][/vc_column][/vc_row]

Bildungsarbeit mit Kopf und Hand

[vc_row 0=””][vc_column][vc_column_text 0=””]Der Lernort Bauernhof sei ein Beitrag zur Entwicklung des ländlichen Raums, sagt Friedlinde Gurr-Hirsch (CDU), parlamentarische Staatssekretärin im Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg. Sie vertritt heute „ihren“ Minister Peter Hauk, der kurzfristig absagen musste. „Wir müssen dafür sorgen, dass der ländliche Raum vital bleibt“, fordert die Staatssekretärin auf, weiterhin daran mitzuwirken, die ländlichen Räume mit zu entwickeln.

Friedlinde Gurr-Hirsch betont den enormen Beitrag, den die Lernorte Bauernhof zur Bewusstseinsschärfung zur Herkunft unserer Lebensmittel leistet. Der Bauernhof als Lernort sei nicht nur eine schöne Sache, die man pädagogisch begrüßen kann, sondern der Lernort kann auch ein Einkommen für die Landwirte darstellen.

Auch der Berufswunsch „Landwirt“ könne sich bei den Kindern aus dem Erlebnis auf dem Bauernhof entwickeln. Die Arbeit sei Vielfältig, so entwickeln sich die Schülerinnen und Schüler durch die Erfahrungen aus dem Bauernhof zu verlässliche und kompetente Verbrauchern. Die Kinder seien oft Botschafter für ihre Eltern, die sich vielleicht keinen Kopf machen um die Lebensmittel, die in der Familie verzehrt werden. Sie sprach die Teilnehmenden direkt an: „Sie machen eine beispielhafte Bildungsarbeit im Sinne Pestalozzis – mit Kopf und Hand.“

Gurr ist überzeugt: „Nur wenn die Schülerinnen und Schüler die Natur verstehen, werden sie die Zusammenhänge verstehen und sie bewahren wollen.“[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column][vc_media_grid element_width=”3″ grid_id=”vc_gid:1549653861697-9316ef6e-eba4-10″ include=”3057,3058,3059,3060″][/vc_column][/vc_row]

Gefahr als Chance – Respektvolles Entsichern von Gefahrensituationen

[vc_row 0=””][vc_column][vc_column_text 0=””]Joachim Baumart zeigt eine gespannte Rattenfalle als Symbol für Gefahren auf dem Bauernhof. Was liegt zwischen Kindern, die in Watte gepackt sind und den Kindern, die den „Gefahren des Alltags“ ausgesetzt sind? Das Leben. Erkannt hat das auch der Bundesgerichtshof: „Zum Spiel der Kinder gehöre auch, Neuland zu entdecken und zu erproben. … Andernfalls würde jede vernünftige Entwicklung des Kindes, insbesondere der Lernprozess im Umgang mit der Gefahr, gehemmt“ (BGH VI ZR 273/82). Das deutsche Recht erkennt an, dass jeder Entwicklungsprozess risikobehaftet ist. Sicherheit ist der kompetente Umgang mit der Gefahr, nicht das Vermeiden von Risiken. Was bedeutet das für den Lernort Bauernhof? Unsere drei Experten klären auf:
Jochen Baumgart von der „Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau“ (SVLFG)
Olaf Keser-Wagner vom „Erfahrungsfeld Bauernhof e.V.“ 81245 München
Dirk Sthamer, vom Seminarbauernhof der Stiftung Ökologie & Landbau (SÖL)[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column][vc_media_grid grid_id=”vc_gid:1549645273863-6f60460a-5fac-1″ include=”3051,3050,3049″][/vc_column][/vc_row]

Lernzirkel: Expedition auf den Kartoffelacker

Speziell an Kartoffelanbaubetriebe, die Schulklassen auf ihre Höfe einladen, richtet sich die Broschüre “Expedition auf den Kartoffelacker”. Sie enthält konkrete Anleitungen mit Kopiervorlagen, die es den Landwirten und Landwirtinnen ermöglichen, handlungsorientierte Lernstationen zum Kartoffelanbau auf ihrem Betrieb anzubieten.

Im Forum „Lernort Bauernhof“ auf Bundesebene sitzen alle Organisationen, Verbände und Initiativen um den „Runden Tisch“, die mithelfen wollen, Lernen auf dem Bauernhof handlungsorientiert und damit ganz praktisch möglich zu machen. Bei den Gesprächen im Forum ist immer wieder die Notwendigkeit herausgestellt worden, Handreichungen für die bäuerlichen Betriebe zu erarbeiten, um unterschiedlichen Schülerjahrgängen bestimmte Themen in vertretbarer Zeit bestmöglich vermitteln zu können.

Für das wichtige Lernfeld Kartoffel und Kartoffelprodukte wird den bäuerlichen Familien, die handlungs- und erlebnisorientiertes Lernen auf ihren Höfen anbieten wollen, hiermit ein „Lernzirkel“ zur Verfügung gestellt. Ein Lernzirkel zeichnet sich dadurch aus, dass ein Thema an mehreren Lernstationen umfassend behandelt wird. An den einzelnen Stationen bietet dieser Lernzirkel jeweils mehrere Arbeitsaufträge, sodass die Schülerinnen und Schüler aktiv und anschaulich in Arbeitsschritten mit Kopf, Herz und Hand beteiligt sind.

Diese Ausarbeitung enthält zusätzlich Tipps und Anregungen für die Lehrpersonen zur Vor- und Nachbereitung des Lernens auf dem Bauernhof.