Skip to content

Bericht: Fachtage “BNE am Lernort Bauernhof”

Im Oktober hatten Anja Kirchner und Mirjam Neyrinck auf das Hofgut Rengoldshausen in Überlingen zu den Fachtagen BNE am Lernort Bauernhof eingeladen. Mit dem Ziel das Verständnis für die Landwirtschaft als einzigartigen Bildungsort im Sinne der Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) zu stärken. Die Teilnehmenden kamen aus der Landwirtschaft, viele bauernhofpädagogische Akteure, verschiedenen Fachkräfte aus Kindergärten und von Schulen. Bereichernd war zudem die aktive Teilnahme von vier Studierenden der Hochschule Eichstätt, die sich mehrfach einbrachten.

Den Einstieg machte Dr. Ulrich Hampl mit seinem Vortrag „Der Hof, ein Ort der nachhaltigen Entwicklung – ideal für BNE“. Für die Bildungsarbeit bieten die Höfe zahlreiche Erfahrungsorte, und zwar direkt dort, wo tagtäglich nachhaltige Entwicklung stattfindet. Hampl zeigte den Weg auf, von der Entstehung des Begriffes der BNE, dessen weltweite Beachtung und führte bis in die aktuellen Praxisfelder. Er zeigte auf, welch besondere Rolle die Landwirtschaft als Bildungsort im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung bieten kann.

Wie die globale Landwirtschaft mit unserem lokalen Handeln verknüpft werden kann zeigt der Überlinger Weltacker. Der Weltacker veranschaulicht den Einfluss unserer Ernährung auf die oft sehr groß empfundenen Themen wie Klima, Artenvielfalt oder Bodenleben. Anette Wilkening berichtete sehr lebendig von ihren Praxiserfahrungen.

Bei einem Hofrundgang mit den Bauernhofpädagoginnen Sonja Ostermayer und Mirjam Neyrinck lernten die Teilnehmenden das Bildungsverständnis von Rengo kennen und erhielten Einblicke in ihre pädagogische Arbeit. Warum das Thema BNE spannend und wichtig ist, dazu nahmen die Studierenden Paulina Mock, Noah Ruf, Kristina Stadtmüller und Katharina Staib, die Teilnehmenden mit. Abschließend gingen die Teilnehemnden in kleinen Arbeitsgruppen den Fragen nach: Wie tragen die Höfe zur nachhaltigen Entwicklung bei? Wo können die ökologischen, ökonomischen und sozialen Aspekte erlebbar werden und welche Erfahrungsräume erwarten eigentlich die PädagogInnen von einem Hof.

Am zweiten Tag gaben zunächst Ann-Kathrin Schmider und Claudia Siegele der Zentrale Koordination Lernort Bauernhof in Baden-Württemberg eine Überblick ihrer Arbeit und nannten Beispiele für Anknüpfungspunkte an den Bildungsplan. Marion Wild vom Seminar für Ausbildung und Fortbildung der Lehrkräfte Weingarten, zeigte mit ihrem Vortrag auf wie die Kooperationen zwischen Lehrkräften und Höfen sehr gut gelingen und wie Schulen profitieren können. Sie berichtetet dabei von ihren eigenen Erfahrungen von Hofbesuchen und wie sie BNE in die Lehrerausbildung am Seminar Weingarten einbaut.


Dann ging es in die Praxis. Bei den drei Workshops Ernährungsbildung in der Outdoorküche (mit Sonja Ostermayer), Bodenwerkstatt – begreife unsere Lebensgrundlage (mit Anette Wilkening und Eva Hauber) und Wie die Weide zum Erlebnis wird, (mit Mirjam Neyrinck). erhielten die Teilnehmenden viele praktische Tipps zur Umsetzung und wurden selbst aktiv.

Für eine Projektarbeit entwickelten die Studierenden ein Handout mit Methoden und Werkzeugen zur Umsetzung von BNE am LoB. Methoden daraus stellten die vier Studierenden vor und probierten sie mit allen Teilnehmenden aus. Die Methoden sollen Anregung, Inspiration, Reflexion und Weiterentwicklung der eigenen Bildungsarbeit geben.

Es waren zwei sehr gelungene, informative und bewegende Fachtage, verbunden mit großem Dank an alle Mitwirkenden und dem klaren Wunsch aller Teilnehmenden, auch zukünftig an diesem so wichtigen und zukunftsweisenden Thema der BNE mit- und weiterzuarbeiten.

Die Fachtage wurden veranstaltet von Rengo bildet und der Columban gGmbH in Kooperation mit der BAGLoB, dem Lernort Bauernhof Bodensee, dem Lernort Bauernhof Baden-Württemberg und FÖG Baden-Württemberg e.V.

Bei Fragen wendet euch gerne an Anja Kirchner.

Text von Helmut Siegl und Anja Kirchner