Prof. Dr. Steffen Schaal zur Aktivierung von Jugendlichen

[vc_row][vc_column 0=””][vc_column_text]Prof. Dr. Steffen Schaal von der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg geht mit den Teilnehmenden der Bundestagung Lernort Bauernhof 2019 der Frage nach, „wie erreichen wir mit unseren Angeboten Jugendliche und junge Erwachsene“. Schaal lehrt und forscht neben den Fächern Biologie und Sport vor allem Erziehungswissenschaften mit Schwerpunkt Erlebnispädagogik. Prof. Dr. Steffen Schaal stellt in seinem vortragenden Dialog mit den Teilnehmenden fest, dass „Jugendliche durchaus in der Lage sind, sich kritisch mit Konsum auseinanderzusetzen“.

Schaal beschreibt am Beispiel verschiedener Studienergebnisse, wie sich das Bild der Landwirtschaft bei Jugendlichen der Sekundarstufe prägt. Jugendliche hätten eine rückwärtsgewandte, infantile Vorstellung von der Landwirtschaft. Dieses Bild präge sich „weitgehend außerhalb der Landwirtschaft“.

In seinem Vortrag beschreibt Prof. Dr. Steffen Schaal die Zusammenhänge, wie dieses rückwärtsgewandte Bild zur Landwirtschaft entsteht. Dem könne nur durch eigenes Erleben der Jugendlichen auf dem Bauernhof und in der Schule begegnet werden. Schaal fordert die Akteurinnen und Akteure am Lernort Bauernhof auf, die Jugendlichen zu „fordern“. Ziel müsse sein, „die Fähigkeit zu entwickeln, in unklaren Situationen mit verschiedenen Handlungsmöglichkeiten zu einer rational begründbaren Entscheidung unter Verwendung von naturwissenschaftlichem Wissen zu kommen.“ Dazu leisten die landwirtschaftlichen Lernorte einen großen Beitrag. Der Lernort Bauernhof verknüpft emotionale Erlebnisse mit Wissen, woraus Jugendliche eine Bewertungskompetenz entwickeln können.

 

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Bildungsarbeit mit Kopf und Hand

[vc_row 0=””][vc_column][vc_column_text 0=””]Der Lernort Bauernhof sei ein Beitrag zur Entwicklung des ländlichen Raums, sagt Friedlinde Gurr-Hirsch (CDU), parlamentarische Staatssekretärin im Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg. Sie vertritt heute „ihren“ Minister Peter Hauk, der kurzfristig absagen musste. „Wir müssen dafür sorgen, dass der ländliche Raum vital bleibt“, fordert die Staatssekretärin auf, weiterhin daran mitzuwirken, die ländlichen Räume mit zu entwickeln.

Friedlinde Gurr-Hirsch betont den enormen Beitrag, den die Lernorte Bauernhof zur Bewusstseinsschärfung zur Herkunft unserer Lebensmittel leistet. Der Bauernhof als Lernort sei nicht nur eine schöne Sache, die man pädagogisch begrüßen kann, sondern der Lernort kann auch ein Einkommen für die Landwirte darstellen.

Auch der Berufswunsch „Landwirt“ könne sich bei den Kindern aus dem Erlebnis auf dem Bauernhof entwickeln. Die Arbeit sei Vielfältig, so entwickeln sich die Schülerinnen und Schüler durch die Erfahrungen aus dem Bauernhof zu verlässliche und kompetente Verbrauchern. Die Kinder seien oft Botschafter für ihre Eltern, die sich vielleicht keinen Kopf machen um die Lebensmittel, die in der Familie verzehrt werden. Sie sprach die Teilnehmenden direkt an: „Sie machen eine beispielhafte Bildungsarbeit im Sinne Pestalozzis – mit Kopf und Hand.“

Gurr ist überzeugt: „Nur wenn die Schülerinnen und Schüler die Natur verstehen, werden sie die Zusammenhänge verstehen und sie bewahren wollen.“[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column][vc_media_grid element_width=”3″ grid_id=”vc_gid:1549653861697-9316ef6e-eba4-10″ include=”3057,3058,3059,3060″][/vc_column][/vc_row]

Gefahr als Chance – Respektvolles Entsichern von Gefahrensituationen

[vc_row 0=””][vc_column][vc_column_text 0=””]Joachim Baumart zeigt eine gespannte Rattenfalle als Symbol für Gefahren auf dem Bauernhof. Was liegt zwischen Kindern, die in Watte gepackt sind und den Kindern, die den „Gefahren des Alltags“ ausgesetzt sind? Das Leben. Erkannt hat das auch der Bundesgerichtshof: „Zum Spiel der Kinder gehöre auch, Neuland zu entdecken und zu erproben. … Andernfalls würde jede vernünftige Entwicklung des Kindes, insbesondere der Lernprozess im Umgang mit der Gefahr, gehemmt“ (BGH VI ZR 273/82). Das deutsche Recht erkennt an, dass jeder Entwicklungsprozess risikobehaftet ist. Sicherheit ist der kompetente Umgang mit der Gefahr, nicht das Vermeiden von Risiken. Was bedeutet das für den Lernort Bauernhof? Unsere drei Experten klären auf:
Jochen Baumgart von der „Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau“ (SVLFG)
Olaf Keser-Wagner vom „Erfahrungsfeld Bauernhof e.V.“ 81245 München
Dirk Sthamer, vom Seminarbauernhof der Stiftung Ökologie & Landbau (SÖL)[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column][vc_media_grid grid_id=”vc_gid:1549645273863-6f60460a-5fac-1″ include=”3051,3050,3049″][/vc_column][/vc_row]

Lernzirkel: Expedition auf den Kartoffelacker

Speziell an Kartoffelanbaubetriebe, die Schulklassen auf ihre Höfe einladen, richtet sich die Broschüre “Expedition auf den Kartoffelacker”. Sie enthält konkrete Anleitungen mit Kopiervorlagen, die es den Landwirten und Landwirtinnen ermöglichen, handlungsorientierte Lernstationen zum Kartoffelanbau auf ihrem Betrieb anzubieten.

Im Forum „Lernort Bauernhof“ auf Bundesebene sitzen alle Organisationen, Verbände und Initiativen um den „Runden Tisch“, die mithelfen wollen, Lernen auf dem Bauernhof handlungsorientiert und damit ganz praktisch möglich zu machen. Bei den Gesprächen im Forum ist immer wieder die Notwendigkeit herausgestellt worden, Handreichungen für die bäuerlichen Betriebe zu erarbeiten, um unterschiedlichen Schülerjahrgängen bestimmte Themen in vertretbarer Zeit bestmöglich vermitteln zu können.

Für das wichtige Lernfeld Kartoffel und Kartoffelprodukte wird den bäuerlichen Familien, die handlungs- und erlebnisorientiertes Lernen auf ihren Höfen anbieten wollen, hiermit ein „Lernzirkel“ zur Verfügung gestellt. Ein Lernzirkel zeichnet sich dadurch aus, dass ein Thema an mehreren Lernstationen umfassend behandelt wird. An den einzelnen Stationen bietet dieser Lernzirkel jeweils mehrere Arbeitsaufträge, sodass die Schülerinnen und Schüler aktiv und anschaulich in Arbeitsschritten mit Kopf, Herz und Hand beteiligt sind.

Diese Ausarbeitung enthält zusätzlich Tipps und Anregungen für die Lehrpersonen zur Vor- und Nachbereitung des Lernens auf dem Bauernhof.

7. Jugendreport Natur 2016

Für Deutschland verfolgt der von unabhängigen Experten initiierte „Jugendreport Natur“ das Geschehen bereits seit 1997. Für den aktuellen 7. Report wurden 1.253 Schülerinnen und Schüler der Klassenstufen sechs und neun in Nordrhein-Westfalen befragt. Die ersten Ergebnisse zeigen einmal mehr, dass die Distanz gegenüber der Natur auch hier weiter zunimmt.

Presse: Bauernhofkindergarten Aschwarden

Im Bauernhofkindergarten Aschwarden in Schwanewede (Landkreis Osterholz) gibt es jeden Tag Landwirtschaft zum Anfassen, für zurzeit 15 Kinder von 1 bis 7 Jahren.